Inhaltsverzeichnis
- Definition der Quantitativen Forschung
- Der Zweck Quantitativer Forschungsmethoden
- Das sind die Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Forschung
- Wann ist quantitative Forschung soinnvoll?
- Methoden zur Erfassung quantitativer Daten
- Gütekriterien rund um die quantitative Forschung
- Alle Schritte der Qualitativen Forschung
- Ein Beispiel quantitativer Forschung
- Vor und Nachteile der quantitativen Forschung
- Weiterführende Literatur rund um die quantitative Forschung
- Häufig gestellte Fragen
Die quantitative Forschung ist eine Forschungsmethode, die sich mit dem Sammeln und Auswerten von quantitativen Daten beschäftigt. In den meisten Fällen werden Daten in numerische Daten konvertiert, um sie leicht quantifizierbar, vergleichbar und analysierbar zu machen. Es handelt es sich um das Gegenstück zur qualitativen Forschung und ist eine der meistgenutzten Forschungsmethoden in vielen Wissenschaften.
Definition der Quantitativen Forschung
Immer dann, wenn eine Forschungsarbeit sich mit dem Sammeln, Auswerten und Analysieren von quantifizierbaren Daten beschäftigt, dann spricht man von der der Quantitativen Forschung. Sie wird zumeist dann eingesetzt, wenn Forscher daran interessiert sind, einen speziellen Moment in der Zeit zu erfassen, um Datensätze nach Trends und Mustern zu durchforsten, um numerische Daten zu sammeln. Untersuchungen dieser Art werden häufig als Haupt-Forschungsmethode angesehen, um Informationen aus erster Hand zu erhalten. Man spricht von primärer Forschung. Qualitatives Forschen kann im Gegensatz dazu auch von aus Studien dritter Hand durchgeführt werden.
Quantitative Forschung wird in vielen Forschungsbereichen und Wissenschaftsdisziplinen durchgeführt: Angefangen von Sozialwissenschaften bis hin zu Biologie, Chemie, Psychologie und in der Ökonomie.
Der Zweck Quantitativer Forschungsmethoden
Im Wesentlichen geht es bei quantitativen Forschungsmethoden darum, tiefere Einsichten und neues Wissen über jene Forschungsgegenstände zu erhalten, mit welchem sich der Forschende befasst. Zum Erreichen dieses Zieles werden vier quantitative Forschungsmethoden angewendet. Je nachdem, welche der Methoden am besten geeignet ist, um eine vollständige detaillierte Beschreibung des Forschungsgegenstandes zu bieten, kommt es im Idealfall auch zur Anwendung.
Bei der quantitativen Forschung handelt es sich im Gegensatz zur qualitativen Forschung definitiv um die objektivere, schnellere und eher wissenschaftliche Methode. Sie ist weitgehend breiter akzeptiert, insbesondere auch um bestehende Hypothesen zu bestätigen oder zu widerlegen.
Das sind die Unterschiede zwischen qualitativer und quantitativer Forschung
Die qualitative Forschung unterscheidet sich von der quantitativen in 5 wesentlichen Aspekten:
Insgesamt kann man sagen, dass die Schlüsselbegriffe der quantitativen Forschung Testen, Messung, Objektivität und Replikabilität sind, während die qualitative Forschung auf den Schlüsselbegriffen Verstehen, Kontext, Komplexität und Subjektivität lauten.
Wann ist quantitative Forschung soinnvoll?
Die quantitative Forschung wird immer dann angewendet, wenn man eine Theorie überprüfen oder testen möchte. Insbesondere eignet sie sich zur Verarbeitung von großen Datensätzen. Auch wenn es um die Auswertung von großen Fallzahlen geht, wie etwa bei der Erforschung von Gruppen oder etwa medizinischen Aspekten, ist die quantitative Forschung der qualitativen Forschung vorzuziehen.
Methoden zur Erfassung quantitativer Daten
Auch in der Methodik zur Erfassung der Daten, die für den jeweiligen Forschungsgegenstand ausgewertet werden sollen, gibt es beträchtliche Unterschiede zur qualitativen Forschungsmethode:
Standardisierte Befragung
Bei der standardisierten Befragung ermittelt man beispielsweise spezifische Positionen, Meinungen oder Eindrücke aus der Bevölkerung. Ein gutes Beispiel sind hierbei Umfragen rund um Wählerpräferenzen im Zuge von Bundestagswahlen. Die standardisierte Befragung wird mit Hilfe eines Fragebogens oder telefonisch durchgeführt, wobei konkrete Fragen gestellt werden, auf welche eindeutige Antworten bzw. gegeben werden können.
Standardisierte Beobachtung
Die standardisierte Beobachtung wird angewendet, wenn das tatsächliche und nicht verfälschte Verhalten von Menschen oder Tieren dokumentiert werden soll. Ein Beispiel ist hierfür beispielsweise etwa Verhalten beim Warten, oder das Verhalten bei der Paarungssuche.
Standardisierte Inhaltsanalyse
Bei dieser Methode der quantitativen Forschung geht es darum, vorhandenes Datenmaterial wie beispielsweise Musikstücke, wissenschaftliche Arbeiten oder Audiodateien zu nutzen, um den untersuchten Gegenstand zu beschreiben
Experimente zur Überprüfung von Hypothesen
Am besten geeignet zur Überprüfung von Hypothesen sind Experimente, die in einer kontrollierten Umgebung durchgeführt werden können, wie etwa in einem Labor.
Physiologische Messung
Wenn es etwa darum geht, medizinische Auswertungen zu machen, oder in der Astronomie Daten über Sterne oder Planetensysteme zu sammeln, wird die physiologische Messung angewendet. Die entsprechenden Messgeräte müssen hier selbstverständlich bereits vorhanden sein.
Grundsätzlich gilt es, als Forschender die bestmögliche Methode zu wählen, um das Forschungs-Vorhaben bestmöglich zu einem Ziel bringen zu können. In den meisten Fällen wird sich eine der fünf wichtigsten Methoden als am einfachsten geeignet herausstellen.
Anhand eines Beispiels lässt sich beschreiben, welche Methoden wann eingesetzt werden. Nehmen Sie an, Sie möchten messen, wie sich das aktuelle Wetter auf das mentale Wohlbefinden der Menschen auswirkt. Sie haben hierfür grundsätzlich eine Vielzahl von Möglichkeiten:
Eine mögliche Variante, um an zu brauchbaren Ergebnissen zu gelangen, wäre ein Interview durchzuführen, um zu ermitteln, wie sich die Befragten bei unterschiedlichen Wetterbedingungen fühlen. Wenngleich diese Methode zu interessanten Ergebnissen führen könnte, könnten die Befragten aus unterschiedlichen Gründen voreingenommen sein.
Auch die standardisierte Beobachtung wäre in diesem Fall ein Thema. Man könnte Beobachtungen rund um Körpersprache und Dialoge anstellen, um auf die emotionalen Zustände beim jeweiligen Wetter Rückschlüsse zu ziehen. Die physiologische Messung ist ebenfalls ein probates Mittel, um den emotionalen Zustand von Testpersonen zu den jeweiligen Bedingungen zu ermitteln.
Insgesamt ist in Anbetracht dieser drei Methoden jedoch klar, dass die physiologische Messung die mit Abstand beste Methode ist, um in diesem Beispiel eines quantitativen Experiments zu zielführenden Ergebnissen zu kommen.
Gütekriterien rund um die quantitative Forschung
Ähnlich wie in der qualitativen Forschung gibt es auch bei der quantitativen Forschung Gütekriterien, die es möglichen sollen, zu möglichst fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gelangen, wenn man eine quantitatives Forschungsprojekt durchführt
Quantitative Bewertung
Von quantitativer Bewertung spricht man, wenn man Prozesse nach ihren Fähigkeiten beurteilt. Es wird überprüft, ob der Untersuchungsgegenstand mit Hilfe der entsprechenden Methode das standardisierte Bewertungsschema erreichen kann.
Hypothesen in der quantitativen Forschung
Wenn in einer quantitativen Forschung eine statistische Hypothese formuliert wird, kann man zwei Formen wählen: die Nullhypothese (H0) oder die alternative Hypothese (Ha). Hypothesen für die quantitative Forschung kennen grundsätzlich drei Typen: die deskriptive Hypothese, die komparative Hypothese und die assoziative Hypothese.
Standardisierung
Wichtig bei der angewendeten Methode einer quantitativen Analyse ist die Standardisierung der Daten. Es muss darauf geachtet werden, dass egal, welche Methode zum Einsatz kommt, stets standardisierte Daten das Ziel sein sollten. Nur dann lassen sich Daten sinnvoll auswerten und analysieren.
Folgende Qualitätskriterien sollte jeder quantitative Analyse erfüllen können:
Validität
Gültigkeit hat quantitative Forschung dann, wenn tatsächliche Ergebnisse gemessen werden, die auch so zu messen beabsichtigt gewesen sind. Sowohl die interne als auch die externe Validität sollte dabei berücksichtigt werden.
Reliabilität
Reliabilität ist gegeben, wenn die aus der Forschung erzählten Ergebnisse reproduzierbar sind. Dies bedeutet, wenn ein anderes Forscherteam das Experiment oder die Methode wiederholt, die zur Lösung des Forschungsproblem angewendet wurde, sollten die Ergebnisse weitgehend gleich ausfallen.
Objektivität
Als Forscher sollte man auf keine Art und Weise Einfluss auf die Forschung selbst nehmen. Nur dann kann man von erreichter Objektivität als Gütekriterium sprechen. Dazu gehört beispielsweise der Umstand, Interviewten vorweg keinerlei Informationen über die Inhalte einer Umfrage geben. Auch das Beeinflussen der Teilnehmenden durch die Forscher ist untersagt.
Alle Schritte der Qualitativen Forschung
Quantitative Forschung lässt sich in ihrer Qualität bewerten, indem folgende sechs Schritte berücksichtigt werden:
Ein Beispiel quantitativer Forschung
Wir haben weiter oben bereits über die Beispiels-Hypothese diskutiert, dass Wetter die emotionale Grundstimmung der Menschen beeinflussen kann. Dieser Forschungsansatz soll uns dienen, um eine Hypothese zu kreieren: Schlechtes Wetter bewirkt schlechte Stimmung, während gutes Wetter positive Stimmungen hervorruft.
Um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen, empfiehlt es sich, als Methode die physikalische Messung durchzuführen. Entsprechend gutes Wetter wird definiert, und dazu passende emotionale Muster werden ebenfalls formuliert.
Im nächsten Schritt wird ein Umfeld ausgewählt, um die Methodik durchführen zu können. Es wird eine Region, oder ein Gebiet gewählt, in dem das Wetter gut überwachbar ist. Eine Auswahl an Versuchspersonen, welche ein repräsentatives Bild über die Menschen, die in der Region leben, werden ebenfalls organisiert.
Nach Ende der Datensammlung über einen gewissen Zeitraum, der ebenfalls festzulegen ist, werden nun die Daten ausgewertet. Besteht statistische Relevanz hinsichtlich der Beantwortung der Forschungsfrage, kann die Hypothese bestätigt werden.
Vor und Nachteile der quantitativen Forschung
Vorteile:
Nachteile:
Weiterführende Literatur rund um die quantitative Forschung
Für Interessierte, die tiefer in die Materie eintauchen wollen, findet sich durchaus umfangreiche Literatur. Ein herausragendes Werk rund um die quantitative Sozialforschung haben die Autoren Lukas Richter, Dietmar Paier und Horst Reiger im Facultas Verlag herausgegeben. Im Springer Verlag findet sich das Werk “Quantitative Forschung – ein Praxiskurs”, von Jürgen Raithel. Eine kommentierte Literaturliste rund um die quantitative Methodenberatung findet sich auf der Website der Universität Göttingen.
Häufig gestellte Fragen
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- Methoden zur Erfassung quantitativer Daten
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