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Bei der qualitativen Forschung handelt es sich um eine der wichtigsten wissenschaftlichen Erhebungsmethoden. Dabei werden weitgehend nicht-standardisierte Daten erhoben, ausgewertet und analysiert. Bei quantitativer wissenschaftlicher Arbeit geht es zumeist darum, dass Meinungen, Motive und Einstellungen untersucht werden, worauf eine entsprechende Interpretation folgt. Sie unterscheidet sich in dieser Hinsicht deutlich von ihrem Gegenstück, der quantitativen Forschung, bei welcher statistische Auswertungen und große Datensätze die Regel sind.

Arbeiten aus qualitativer Forschung sind aufgrund ihrer Natur als eher subjektiv zu klassifizieren, während quantitative Forschungsarbeiten eher objektiv sind.

Wann kommt qualitative Forschung zur Anwendung?

Insbesondere dann, wenn wenig Vorwissen zu einer Materie besteht, sowie bei der Erforschung besonders komplexer Zusammenhänge, wird die qualitative Forschung eingesetzt. Sie ermöglicht tiefgehende Einblicke und neue Erkenntnisse über den jeweiligen Forschungsgegenstand.

Es gibt unterschiedliche Methoden, um qualitative Forschung zu betreiben. Am meisten etabliert sind dabei:

  • Interview
  • Gruppendiskussion
  • Beobachtung
  • qualitative Inhaltsanalyse
  • qualitatives Experiment
  • Einzelfallstudie

Die Vorteile qualitativer Forschung

Die qualitative Forschungsmethode wird zu Generierung von neuem Wissen angewendet. Immer dann, wenn zu einem Forschungsgegenstand relativ wenig Literatur vorhanden ist, und entsprechend Neuland betreten werden soll, kommt diese Methode zum Einsatz. Zur Bestätigung der aus solchen Arbeiten gewonnenen Hypothesen kann später eine quantitative Analyse folgen. Werden diese beiden Methoden kombiniert angewendet, dann spricht man von Mixed Methods.

Ablauf einer qualitativen Forschungsarbeit

Die qualitative Forschung zeichnet sich durch einen zirkulären Ablauf aus. Zunächst wird die qualitative Forschungsmethode gewählt. Es folgt eine entsprechende Auswahl an Personen für die Datenerhebung. Im dritten Schritt wird die Datenerhebung mit der am besten geeigneten Methode durchgeführt. Im vierten Abschnitt schließlich folgt die Datenanalyse, sowie die daraus resultierenden Schlussfolgerungen.

qualitative forschung

Gütekriterien qualitativer Forschung

Grundsätzlich sollten bei Forschungsarbeiten, ganz egal, ob qualitativer oder quantitativer Natur, die generellen Gütekriterien erfüllt werden. Als allgemeine Gütekriterien nennt man stets Validität, Reliabilität und Objektivität. Grundsätzlich validieren diese Kriterien jedoch eher quantitative Forschungsarbeit.

Betrachtet man die qualitativen Gütekriterien in der Forschung im Speziellen, so empfiehlt es sich aufgrund anderer Voraussetzungen und Arbeitszugänge, drei weitere Kriterien zu beschreiben, welche teilweise analog zu den generellen Kriterien zu betrachten sind: Transparenz, Intersubjektivität und Reichweite.

1. Transparenz

Eine transparente Dokumentation ist in der qualitativen Forschung immens wichtig. Die Vorgehensweise muss grundsätzlich Schritt für Schritt möglichst exakt dokumentiert werden, sodass Unbeteiligte später die Zusammenhänge ohne Probleme nachvollziehen können.

Die Transparenz überschneidet sich mit der eher quantitativ bedeutsamen Validität – denn die geleistete Transparenz stellt sicher, dass die Dokumentation erlaubt nachzuvollziehen, ob die relevanten Aspekte der Forschung korrekt gemessen wurden.

2. Intersubjektivität

Von intersubjektiver Forschung spricht man, wenn die subjektiv gewonnenen Ergebnisse der qualitativen Arbeit für Außenstehende plausibel gemacht wurden. Die persönliche Meinung ist schließlich in den meisten Fällen nicht die einzig richtige. Interpretationsmöglichkeiten anzubieten, ist hingegen eine Vorgehensweise, die im wissenschaftlichen Jargon weitgehend akzeptiert wird.

Diese Vorgehensweise weist auch nach, dass die forschende Person diese Rolle korrekt ausführt und angemessene Schlussfolgerungen zieht. Die Intersubjektivität steht in unmittelbarer Relation zum quantitativen Gütekriterium der Objektivität. Denn sie stellt sicher, dass die Interpretationsfreiheit dem Leser eine freie Meinungsbildung ermöglicht.

3. Reichweite

Grundsätzlich sind die Fallzahlen in der qualitativen Forschung geringer als in der quantitativen Forschung. Umso wichtiger ist die Offenlegung, welche Verallgemeinerungen getroffen werden können, nachdem man die Ergebnisse analysiert hat. Auch bei diesem qualitativen Gütekriterium besteht ein Zusammenhang zur quantitativen Reliabilität. Diese stellt die Reproduzierbarkeit einer Arbeit sicher.

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Qualitative Forschungsmethoden – ein Überblick

Die Methode, die bei einer Forschungsarbeit zum Einsatz kommt, sollte mit großer Sorgfalt gewählt werden. Denn die Wertschöpfung, die aus unterschiedlichen Methoden gewonnen werden kann, erlaubt völlig unterschiedliche Analysemöglichkeiten.

1. Beobachtung

Die Beobachtung ist in der qualitativen Forschung eine der meistgenutzten Methoden. Insbesondere in der Sozialforschung rund um Alltagsrituale oder beispielsweise Subkulturen kommt sie zum Einsatz. Die Methode Beobachtung schließt alle Formen der sinnlichen Wahrnehmung ein.

Ein wichtiger Aspekt der Beobachtung ist, inwiefern der Beobachter selbst am beobachteten Geschehen teilnimmt. Dieses Maß der Teilnahme definiert, ob es sich um eine teilnehmende oder auch direkte Beobachtung handelt, oder um eine verdeckte Beobachtung.

Direkte Beobachtung

Die teilnehmende oder direkte Beobachtung wird zumeist dann als Methode gewählt, wenn Praktiken, Prozesse oder Interaktionen untersucht werden sollen. Alltägliche Situationen und Kontexte werden hinsichtlich der erzeugten sozialen Wirklichkeit untersucht.

Während man bei dieser Beobachtungsmethode näher am Geschehen ist, kann es herausfordernd sein, den Einfluss des Beobachters auf das Sozialverhalten der beobachteten Gruppen möglichst klein zu halten. Denn jeder Einfluss wirkt sich auf die Ergebnisse aus, wodurch die Erhebung an Authentizität verliert.

Verdeckte Beobachtung

Bei der verdeckten Beobachtung ist der Beobachter nicht direkt in die sozialen Interaktionen der Gruppe involviert. In den meisten Fällen beobachtet er das Geschehen als Außenstehender, etwa mithilfe einer Kamera oder eines einsichtig durchsichtigen Spiegels. In vielen Fällen ist den Versuchspersonen nicht klar, was genau beobachtet wird, um eine Kompromittierung des Experiments, beziehungsweise der Situation, zu verhindern.

Diese Form der Beobachtung erleichtert das Erfassen des natürlichen Verhaltens einer beobachteten Gruppe. Allerdings kann die verdeckte Beobachtung ethische Herausforderungen mit sich bringen – so dürfen etwa keine verdeckten Beobachtungen privaten Verhaltens durchgeführt werden.

Verhaltenskartierung

Besonders wichtig für effektive Ergebnisse aus Beobachtungen ist eine sinnvolle Verhaltenskartierung. Die Strukturierung der Beobachtung sollte im Vorfeld exakt vorbereitet werden. Man spricht von kodierender oder standardisierter Beobachtung, wenn man einen exakten Beobachtungsbogen erstellt, bei welchem sämtliche Parameter der Beobachtung notiert werden. Dazu gehören beispielsweise die Dauer der Beobachtung beziehungsweise die Dauer der Tätigkeit.

Während bei der quantitativen Beobachtungsforschung eher streng strukturiert wird, wird bei der qualitativen Beobachtung in den meisten Fällen weniger vorstrukturiert. Was genau an den Geschehnissen als relevant zu bewerten ist, wird direkt während der Beobachtung notiert. Einen objektiven Beobachter-Standpunkt beizubehalten, ist in der qualitativen Forschung nur bedingt wichtig, da die Standortgebundenheit der ForscherInnen Teil der Studie ist. Eine methodisch kontrollierte Vorgehensweise ist dennoch essenziell, und entsprechende Beobachtungs- und Analyse-Strategien, sowie ein adäquates Festhalten der Informationen müssen entwickelt werden.

Fallstudien

Fallstudien sind eine weitere Form der Beobachtungsmethode in der quantitativen Forschung. Fallstudien erlauben es Forschenden, komplexe Zusammenhänge im Gesamtkontext zu beobachten und einzuordnen.

Als “Fall” einer Fallstudie definiert man allgemein ein zeitgenössisches Phänomen. Ein Unternehmen, eine Person oder eine andere Entität wird in ihrem Entscheidungsverhalten beobachtet. Aus Fallstudien gewonnene Erkenntnisse und Ergebnisse müssen grundsätzlich wiederholbar und überprüfbar sein (positivistische Epistemologie).

Interview

2. Interview

Das Interview ist eine weitere beliebte Methode in der qualitativen Forschung. Qualitative Interviews sind grundsätzlich nicht dazu da, um Hypothesen zu testen und diese zu widerlegen, beziehungsweise zu bestätigen. Vielmehr besteht das Ziel solcher Interviews darin, neue Erkenntnisse zum gewählten Thema zu gewinnen. Das Verständnis über die Motivationen der untersuchten Personen, bestimmte Meinungen zu vertreten, ist ein Erkenntnisgewinn, der nur durch einen durchdachten Interviewleitfaden erzielt werden kann.

Interviewleitfaden optimieren in 3 Schritten:

Es empfiehlt sich, der Konzeptionierung des Interviewleitfadens Aufmerksamkeit zu schenken. Neue Ansichten werden schließlich durch die Schlussfolgerungen aus diesen Interviews gewonnen.

Zielsetzung Was ist das Ziel, welches durch das Interview erreicht werden soll? Sollen Meinungen herausgearbeitet werden, oder Einstellung bzw. Motive von Personen ermittelt werden?
Fragestrategie Aus den Zielen des Interviews ergibt sich die Fragestrategie. Es ist hierbei wichtig, auf bewährte Interviewtechniken zu setzen, wie etwa das Stellen offener Fragen, zu welchen möglichst tiefgehende und ausführliche Antworten gegeben werden können. Es empfiehlt sich auch, etwa um Beispiele zu bitten, um die Beweggründe und Argumentationen der Befragten besser nachvollziehen zu können. Suggestivfragen sollten keine gestellt werden, um möglichst authentische Antworten zu erhalten.
Fallauswahl Bei der qualitativen Forschung geht es, anders als bei der quantitativen Forschung, nicht um die Menge an gewonnenen Daten. Vielmehr geht es darum, passende Partner für die Interviewführung zu finden. Bei wissenschaftlichen Arbeiten hat sich die Anzahl zwischen fünf und acht Interviews bei Bachelorarbeiten und bis zu 15 Interviews bei Masterarbeiten etabliert.

Die Anzahl der Fallzahlen sollte groß genug sein, sodass Vergleiche durchgeführt und allgemeine Trends herausgelesen werden können, aber nicht zu groß, sodass sie den Arbeitsaufwand der jeweiligen Anforderung gemäß rechtfertigen.

Interview

Bei der Interview-Methode werden die beteiligten Personen in unterschiedlich strukturierten Varianten befragt:

Experteninterview Bei dieser Form des Interviews unterzieht man Fachkräfte zu einem bestimmten Thema einer semi-strukturierten Befragung.
Unstrukturiertes Interview Kommt es zu einer Befragung ohne strukturierte Stichpunkte und Interviewfragen, spricht man von der unstrukturierten Befragung. Gefragt wird der Situation entsprechend.
Tiefeninterview Das Tiefeninterview wird auch als Intensivinterview bezeichnet. Es kommt häufig in der Psychotherapie zum Einsatz, aber auch in der empirischen Sozialforschung und der Marktforschung. Ziel ist, alle bedeutsamen Meinungen und Einstellungen einer befragten Person zu erfassen. Das Tiefeninterview dauert in den meisten Fällen zumindest eine Stunde. Ziel ist, Bedeutungsstrukturierungen zu ermitteln, sowie Motive zu erfassen, die den Betroffen selbst nicht unbedingt bewusst sind.
Interviews in Extremkategorien Manche Interviews werden mit Probanden durchgeführt, die entweder besonders tiefgehendes Wissen über eine Thematik verfügen, oder auch mit absoluten Laien. In beiden dieser Fälle können wertvolle Erkenntnisse über die jeweilige Thematik gewonnen werden.
Fokusgruppe Bei dieser Form des Interviews handelt es sich um eine Form von Gruppendiskussion. Diese Diskussion wird durch den Forschenden moderiert. Da ein Leitfaden die Themen vorgibt, handelt es sich um teilweise standardisierte Interviews.
Tagebuchmethode Bei der Tagebuchmethode handelt es sich um eine Erhebungsmethode, bei welcher auf systematischer Weise Aufzeichnungen rund um Beobachtungsdaten festgehalten werden.
Delphi-Methode Als weitere Form des Interviews wird die Delphi-Methode angesehen. Es handelt sich hierbei um ein systematisches, mehrstufiges Befragungsverfahren mit Rückkopplung. Die Delphi-Methode wird als Schätzmethode eingesetzt, um etwa technische Entwicklungen oder zukünftige Ereignisse möglichst gut einschätzen zu können.
Brainstorming Das Brainstorming ist eine weitere qualitative Forschungsmethode, mit welcher man eine Vielfalt an kreativen, neuen Ideen sammeln kann. Hierfür werden alle Teilnehmer kollektiv zusammengeführt und bringen sich im Brainstorming ein. Es gibt strukturierte, ebenso wie unstrukturierte Brainstormings, die sowohl im Zuge eines Workshops, einer Fokusgruppe, oder auch einer Nicht-Fokusgruppe durchgeführt werden
Projektionsmethode Die Projektionsmethode ist ein Forschungsansatz, der in der Astronomie und anderen Wissensgebieten, die sich mit Optik befassen, zum Einsatz kommt. Bei der Projektionsmethode wird das virtuelle Bild, welches durch ein Fernrohr gewonnen wird, auf einen Bildschirm oder eine Fotoplatte projiziert.

3. Experiment

Bei einem Experiment handelt es sich um eine Untersuchungsanordnung, die der kontrollierten Überprüfung von Hypothesen dienen soll. In den meisten Fällen wird neben der Experimentalgruppe auch eine Kontrollgruppe eingesetzt. Kausalzusammenhänge aufzudecken ist ohne Experimente undenkbar – deshalb ist diese Forschungsmethode eine der am meisten genutzten.

Bei Experimenten nach qualitativem Ansatz wird eine Laborsituation vermieden. Denn der untersuchte Gegenstandsbereich der Forschungsarbeit ist stets in seinem Kontext und seiner Individualität zu verstehen. Dies fordert das qualitative Paradigma ein.

Sinnvoll sind qualitative Experimente vor allem dann, wenn der Forschende die Strukturen eines Gegenstandes erschließen möchte, und dies nicht durch Beobachtung oder Interviewführung möglich erscheint. In so einem Fall können experimentelle Bedingungen geschaffen werden, die Schlussfolgerungen hinsichtlich der Natur des Forschungsgegenstandes zulassen.

Experiment

Bestandteile eines Experiments

1. Das zu untersuchende Subjekt oder Objekt
2. Beobachter bzw. Beobachterin des Experiments
3. Ausgewählte Methoden
4. Versuchsaufbau
5. Der eigentliche Vorgang der Untersuchung

Die Forschung kennt vier Formen von Experimenten:

  • Laborexperiment
  • Feldexperiment
  • echtes Experiment
  • quasi Experiment

Während Laborexperimente eher in der quantitativen Forschung zum Einsatz kommen, ist das Feldexperiment aufgrund seiner natürlichen Umgebung der Versuchspersonen die bevorzugte Experiment-Variante in der qualitativen Forschung. Ergebnisse aus Feldexperimenten haben eine höhere externe Validität als Laborexperimente.

Wenn Versuche und Kontrollgruppen per Zufall angeordnet werden und stets die Kontrolle über Variablen besteht, dann handelt es sich um ein echtes Experiment. Ergebnis ist, ein Umfeld, in dem sich bestmöglich experimentieren lässt.

Bei einem Quasi-Experiment verzichtet man auf Randomisierung. Versuchs- und Kontrollgruppen sind bereits vorgegeben, und die Zuteilung zu einer Gruppe erfolgt auf Basis bestimmter Eigenschaften, wie beispielsweise Intelligenzquotient, Geschlecht, Bildungsstand oder etwa Alter.

4. Wirtschaftssimulation und Rollenspiele

Bei betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Arbeiten kommen immer wieder Wirtschaftssimulationen als Forschungsmethode zum Einsatz. Simulationen sollen ein möglichst realitätsnahes Abbild der realen Wirtschaft darstellen, aber durch Vereinfachung ein besser analysierbares Umfeld dienen, beziehungsweise Experimente erlauben. In einer Wirtschaftssimulation werden Prozesse wie Finanzierung. Preispolitik, Logistik, Investition und weitere ökonomische Aspekte abgebildet, und je nach Bedarf vereinfacht, um eine Simulation durchführbar zu machen.

Studien

5. Analyse des Inhalts

Bei der Inhaltsanalyse handelt es sich um die systematische Bearbeitung von Texten und anderen Inhalten zum Zwecke der Forschung. Die qualitative Inhaltsanalyse ist Teil der empirischen Forschung und wird dazu genutzt, um zu einem bestimmten Thema neue Erkenntnisse zu gewinnen. Die Mayring Methode erlaubt eine qualitative Inhaltsanalyse anhand fünf einfacher Schritte:

  • Materialauswahl
  • Richtung der Analyse festlegen
  • Form der Analyse definieren
  • Interpretation der Ergebnisse
  • Sicherstellung der Gütekriterien

Ziel der qualitativen Inhaltsanalyse ist es, Inhalte etwa von Websites aus Büchern oder anderem Kommunikationsmaterial auszuwerten und im Interesse der Forschungsarbeit Antworten zu finden.

Die qualitative Inhaltsanalyse kann beispielsweise bei der Überprüfung sinnvoll sein, ob Themen genügend Aufmerksamkeit in den Medien erhalten, oder auch für Analysen über die Häufigkeit der Berichterstattung zu einem bestimmten Thema. Auch Sentimentanalysen oder thematische Untersuchungen nach Zeitabschnitten, sind Beispiele hierfür.

6. Rechtfertigung der Theorie

Ist die qualitative Methode gewählt und erfolgreich durchgeführt, und eine Analyse durchgeführt, dann folgt die Interpretation der Ergebnisse mit einer entsprechenden Interpretation, welche die Theorie der entsprechenden Arbeit rechtfertigt. Gewonnen werden solche Erkenntnisse meist aus Auffälligkeiten, die aus den Daten hervorgehen. Dazu können Häufigkeiten Hinweise geben, aber auch Widersprüche, die sich aus unterschiedlichen Datensätzen ergeben. All das trägt dazu bei, eine Erkenntnis der aus der jeweiligen Forschungsfrage zu gewinnen.

7. Historische und philosophische Analyse

Die historische und philosophische Analyse sind Spezialfälle der qualitativen Forschung.

Man stützt sich überwiegend auf hermeneutische und diskursanalytische Verfahren zur Analyse vergleichsweise kleiner Textmengen. Eine recht neue Vorgehensweise ist die Rekonstruktion von Semantiken, denn mit der Gesellschaftsform ändert sich auch die Sprache. Schließlich fällt auch die Beschreibung des Verhältnisses zwischen Systemen in diesen Bereich. Die Systemsemantik vergleichbar zu machen, ist hierbei zunächst das Ziel.

Interview

Qualitative Forschung – ein Beispiel

Du möchtest dich mit der Frage beschäftigen, inwiefern Dating-Apps die Partnersuche von Singles verändert. Deine mögliche Forschungsfrage könnte lauten: Hat sich die Partnersuche seit dem Aufkommen von Dating-Apps grundlegend verändert?

Hypothese: Während die Partnersuche vor der Entwicklung des Smartphone mehrheitlich auf sozialen Events stattfand, verlagert sich die Partnersuche zunehmend auf das Smartphone.

Es empfiehlt sich hierbei das Interview als Methode. Als Zielsetzung des Interviews sollte ermittelt werden, wie die Partnersuche heute funktioniert, und wie sie vor 10, bzw. 20 Jahren ausgesehen hat. Weiters können die sich daraus ergebenden veränderten Partnerschaftsrituale und Abläufe spannende Einblicke geben.

Ein detaillierter Interview-Fragebogen wird nun erstellt, welcher auf alle wichtigen Aspekte des Themas eingeht.

Die Fallauswahl ist gerade bei diesem Thema überaus wichtig. Es müssen Interviewpartner unterschiedlicher Generationen gefunden werden, welche jedenfalls Erfahrungen bei der Partnersuche gemacht haben.

Aus den gewonnenen Daten lassen sich Rückschlüsse über die tatsächliche Situation sowie deren Auswirkungen ziehen. Die Hypothese lässt sich so validieren.

Nachteile qualitativer Forschung

Die qualitative Forschung ist eine effektive und etablierte Forschungskategorie. Selbstverständlich hat aber auch sie ihre Limits.

Limitierte Objektivität Ganz im Gegensatz zu quantitativen Forschung, die maximale Objektivität mit sich bringt, ist die Objektivität etwa bei der qualitativen Forschung limitiert. Denn die Forschung fokussiert sich meist auf eine kleine Fallzahl und bietet den Forschenden große Interpretationsspielräume für bewusst subjektive Schlussfolgerungen.
Subjektive Datenauswertung und Datenanalyse Die Daten-Auswertung und -Analyse ist bei der qualitativen Forschung ebenfalls relativ subjektiv.
Hoher Zeitaufwand Der Zeitaufwand ist deutlich höher als bei statistisch auswertbaren quantitativen Studien. 
Kein Schließen auf Allgemeines möglich Weiters ist es kaum möglich, aufgrund der kleinen Fallzahl, die Ergebnisse einer qualitativen Forschungsarbeit auf die breite Masse zu verallgemeinern.
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Häufig gestellte Fragen

Die qualitative Forschung ist eine der wichtigsten wissenschaftlichen Erhebungsmethoden. Es werden dabei zumeist nicht-standardisierte Daten erhoben, ausgewertet und analysiert. In den meisten Fällen werden mittels Datenerhebung Meinungen, Motive und Einstellungen eingeholt und interpretiert, wobei die Fallzahl deutlich niedriger ist, als bei quantitativer Forschung.

Diese Erhebungsmethode kommt dann zum Einsatz, wenn zum gewählten Thema bislang nur wenig Forschung betrieben wurde, beziehungsweise nur wenig Literatur zur Verfügung steht. In der Regel geht es mehr um die Gewinnung neuer Erkenntnisse als um die Bestätigung von Hypothesen.

Sie kommt zum Einsatz, wenn wenig Vorwissen zu einer Materie besteht, sowie bei der Erforschung besonders komplexer Zusammenhänge. Sie ermöglicht mitunter tiefgehende Einblicke und neue Erkenntnisse über den gewählten Forschungsbereich.

Sie eignet sich hervorragend zur Generierung von neuem Wissen, auch wenn zum Gegenstand relativ wenig Literatur vorhanden ist und entsprechend Neuland betreten wird.

Hat die Objektivität zur Analyse großer Datensätze bei einer Forschung Priorität, dann setzt man auf quantitative Forschung. Qualitative Forschung eignet sich hingegen besser zu subjektiven Klassifizierungen, und in vergleichsweise unerforschten Bereichen.

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